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Pflegestützpunkte
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René Pläster
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René Pläster
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Kommt es zu einem Pflegefall in der Familie, stehen Betroffene und auch deren Angehörige oft vor einigen Herausforderungen, um eine Versorgung der Betroffenen sicherzustellen. Zentrale Fragestellungen sind:
- Woher bekomme ich einen Pflegedienst?
- Wie kann ich die Versorgung mit Essen sicherstellen?
- Wie finde ich jemanden, der sich um die psychosozialen Belange meines Angehörigen kümmert?
- Welche Anträge muss ich stellenum Leistungen aus der Pflegekasse zu bekommen?
- Kommt auch mal jemand vorbei und hilft im Haushalt?
- Was muss ich tun, wenn meine Liebsten in eine stationäre Einrichtung müssen?
Das sind nur wenige Fragen denen sich in diesem Moment sowohl Betroffene als auch Angehörige stellen. Schon der Versuch einen ambulanten Pflegedienst zu finden, kann manchen Angehörigen vor große Herausforderungen stellen, denn oft haben die Pflegedienste keine Kapazitäten und können nur anbieten den Betroffenen auf eine Warteliste zu setzen.
Beratung und Hilfe können Angehörige in Pflegestützpunkten der Kranken- und Pflegekassen finden. Diese können aber auch in Trägerschaft mit Kommunen oder Wohlfahrtsverbänden wie dem DRK oder der Diakonie betrieben werden. Die gesetzliche Grundlage trat am 01. Juli 2008 im Zuge des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes in Kraft.
Innhaltsverzeichnis
Wie kann ein Pflegestützpunkt bei einem Pflegefall helfen?
Zunächst kann ein Pflegestützpunkt ein erster Anlaufpunkt für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige sein. Die Pflegestützpunkte sollen eine umfassende und unabhängige Beratung sowohl zu Rechten als auch zu Pflichten des Sozialgesetzbuches anbieten. Dies umfasst auch die Auswahl und auch die Inanspruchnahme von möglichen Sozial- und Hilfeleistungen.
Darüber hinaus sollen Pflegestützpunkte nicht nur beraten, sondern auch im Bedarfsfall die Koordinierung einer wohnortnahen Versorgung sämtlicher Hilfs- und Unterstützungsangebote anbieten als auch die Vernetzung von Versorgungs- und Betreuungsangebote sicherstellen.
Das kann im Einzelfall bedeuten, dass sich Angehörige und auch Pflegebedürftige nicht nur Informationen über den Pflegestützpunkt beschaffen können, sondern eben auch Hilfe dort koordiniert wird.
Welche Informationen bekommen Pflegebedürftige und deren Angehörige in einem Pflegstützpunkt?
Mein Angehöriger benötigt ein neues Bett, ein sogenanntes Pflegebett, die Wohnung muss gegebenenfalls an die Pflegesituation angepasst werden, welche Sozial- und Hilfeleistungen kann ich abrufen, wo bekomme ich Hilfsmittel her, wie komme ich an einen Platz in einer stationären Einrichtung?
All diese Fragen können sich stellen, wenn sich ein Pflegefall in der Familie abzeichnet und eintritt. In den Pflegestützpunkten finden Angehörige und auch Pflegebedürftige hierzu umfassende Informationen. Darüber hinaus sind weitere Aufgaben eines Pflegestützpunktes:
Vermittlung von speziellen Pflegekursen
Hilfe und Beratung bei der Antragsstellung über Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
Unterstützung von pflegenden Angehörigen bei der Organisation der Pflege ihres Angehörigen
Vermittlung von Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörig bis hin zur Vermittlung von Tagespflege-, Kurzzeit- und Heimplätzen für Pflegebedürftige
Hilfe und Beratung bei der Frage welche Betreuungsmöglichkeiten es gibt und welche ehrenamtlichen Angebote in Wohnortnähe verfügbar sind
Pflegeberatung in den Pflegestützpunkten
In den Pflegestützpunkten können auch individuelle Pflegeberatungen nach § 7a SGB XI durchgeführt werden. Jeder gesetzlich Versicherte und auch privat Versicherte haben gemäß Gesetz einen Anspruch auf eine Pflegeberatung nach § 7a SGB XI.
Dies betrifft Personen, die einen Pflegeantrag neu stellen oder deren Pflegesituation sich wesentlich verändert hat. Das Gespräch mit einem Pflegeberater kann sehr allgemein sein, um ganz grob eine Übersicht über Unterstützungsleistungen zu bekommen. Es kann aber auch sehr individuell auf die Pflegesituation eingegangen werden. Hieraus können sich dann auch Empfehlungen der Pflegeberater und Pflegeberaterinnen ableiten.
Die Pflegeberatungen werden von fachkundigen, ausgebildeten Pflegeberatern durchgeführt. In der Regel sind das examinierte Pflegekräfte oder auch geschulte Sozialversicherungsfachangestellte und Sozialarbeiter. Die Beratung ist für Versicherte kostenfrei, da die Pflegekasse die Kosten finanziert.
Wo finde ich einen Pflegestützpunkt in der Nähe?
Betroffene und pflegende Angehörige können online auf den Webseiten der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege – ZQP – kostenfrei nach wohnortnahen Beratungsstellen suchen.
https://www.zqp.de/beratung-pflege/#/home
Privatversicherte können sich auf den Webseiten der compass private pflegeberatung über Beratungsangeboten informieren oder einfach einen Rückruftermin vereinbaren.
https://www.compass-pflegeberatung.de/
Die Compass private pflegeberatung GmbH ist eine Gründung der Privaten Krankenkassen und berät unabhängig privat Versicherte.
Hinweis:
Laut der Verbraucherzentrale NRW haben sich in der jüngsten Zeit unseriöse Angebote über eine Telefonwerbung mit dem Angebot einer Pflegeberatung gehäuft. Gegen eine Servicegebühr bot ein ausländisches Unternehmen Beratungen für ältere Menschen an.
Versicherte erhalten die Beratung von den Pflegekassen immer kostenlos. „Wer einen Vertrag per Telefon geschlossen hat, solle nicht sofort zahlen, sondern den Vertrag widerrufen“ so die Verbraucherzentrale.
Musterbriefe eines solchen Widerspruchs können bei der Verbraucherzentrale in NRW kostenlos heruntergeladen werden.
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